 
                            Enzyme in der Praxis -
Möglichkeiten und Grenzen einer Enzymtherapie
Generell haben proteolytische Enzyme ihre Wirkung bei allen akuten  oder chronischen Entzündungen oder – immunologisch besser ausgedrückt –  bei allen Erkrankungen, die unphysiologische Zytokinspiegel erreichen.  Dabei zeigt sich in der Praxis, dass man mit folgendem Therapieschema  den besten Erfolg bei Patienten erreicht (Tab. 1).
                    So gibt man bei  einer akuten Entzündung (z.B. Sportverletzung, Unfall) bis zu zwei  Wochen eine eher hochdosierte Enzymtherapie. Das kann bis zum 3-fachen  einer normalen Tagesdosis eines Enzympräperates betragen.
                    Bei  chronischen Entzündungen oder chronischen Verschiebungen des  Zytokinspiegels dagegen (z. B. bei rheumatischen Erkrankungen oder  soliden Tumoren) therapiert man tendenziell mit einer normalen  Tagesdosis, dafür aber über Monate und länger.
Die Erfahrung (jährlich werden etwa 2 Millionen Patienten in Deutschland mit Enzymen behandelt!) zeigt, dass eine Enzymtherapie zumeist zu folgenden Ergebnissen führt:
- schnelle Reduktion von Ödemen und Schwellungen
- schnelle Reduzierung von Schmerzen
- In Kombination mit Bioflavonoiden Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes
- Verringerung chronisch entzündlicher Symptome wie:
                      - - Morgensteifigkeit der Gelenke
- - Gelenkschmerzen
- - Bewegungseinschränkung
 
- Verbesserung der Lebensqualität
- Verbesserung der Überlebensdauer bei Krebspatienten (durch TGF-β-Reduktion)

Tipps für Therapeuten in der Praxis:
- Bevorzugen Sie Enzymkombinationen ( z. B. Bromelain, Papain, Lysozym) vor Monopräparaten, da mehrere Enzyme im Körper synergistische Effekte entwickeln.
- Kombinieren Sie Enzyme mit hochdosierten Vitalstoffen, da Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente als Co-Faktoren fungieren und Enzyme aktivieren. So aktiviert allein Zink über 150 verschiedene intrazelluläre Enzyme.
- Kombinieren Sie die Wirkung von Omega-3-Fettsäuren und Bioflavonoiden bei chronischen Erkrankungen mit den Effekten einer Enzymtherapie.
- Bei chronisch Kranken und insbesondere bei Krebspatienten stellt eine Therapie mit Enzymen eine wichtige Säule in einem ganzheitlichen Konzept dar, ersetzt aber nicht die Nutzung auch anderer Biological Response Modifiers (BRM), wie z. B. Vitamin C Infusionen, Misteltherapie etc.
Wie würde man einen chronisch kranken Patienten (z.B. Rheuma) optimal behandeln?
                    Erst  einmal sollten die Möglichkeiten der Schulmedizin von ausführlicher  Diagnostik bis hin zur Akuttherapie z.B. mit Analgetika oder  Corticosteroiden genutzt werden.
                    Leider wird aus dieser  Notfallbehandlung oft eine Dauertherapie, die dann bei Patienten zu  erheblichen Nebenwirkungen führen kann. Spätestens zu diesem Zeitpunkt  sollte man sich überlegen, welche Alternativen (auch außerhalb des  Kassenspektrums) unseren Patienten empfohlen werden können.
1. Allgemeine Maßnahmen im Bezug auf Lebensstil und Vitalstoffversorgung:
- Rauchen aufhören
- Täglich 2,5–3 Liter trinken, davon 2–3 Tassen grünen Tee
- Täglich 5 Stück Obst, Gemüse oder Salat
- Täglich 7–8 Std. Schlaf
- 3 x in der Woche Fisch oder Geflügel (Schwein/Rindfleisch bitte vermeiden)
- 3–4 x Ausdauersport (Walking, Schwimmen, Radfahren)/Woche
 
 
2. Zusätzliche Maßnahmen zur Immunmodulation:
- Enzyme, kombiniert mit Vitalstoffen, Ω-3-Fettsäuren, Bioflavonoiden ( z.B. tgl. 1 Tagesdosis Innovazym)
- Teufelskralle
- Vitamin C bis zu 2 g/Tag
- andere BRM wie z.B. Mikrobiologische Therapie
Weitere Informationen zum Thema Therapie finden Sie unter Therapiepläne.
Enzyme
Literatur
[1] Wolf, Ransberger: Enzym Therapie. 1972.
[2] Seifert: Resorption von Makromolekülen aus dem Magen-Darmtrakt. Handbuch Innere Medizin.
[3] Zech R, Domagk G: & Enzyme-Biochemie. VCH Verlagsgesellschaft; 1986.
[4] Zollner: Innere Medizin. Springer Verlag; 1991.

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